Sr. Blandina Paschalis Schlömer Weihnachten 2021
Liebe Freunde des Volto Santo, liebe Verwandte und Bekannte,
wieder ist das Jahr vergangen wie im Flug. In den Sommermonaten gab es einige Bewegung durch Gäste und Pilger. Es war auch sehr heiss, und ich habe seit Mitte Juli einen "gesundheitlichen Defekt", der mich recht behindert und arbeitsunfähig macht, wenigstens für die Arbeit an den Ikonen. Wenn Gruppen kommen, versuche ich, es zu bewältigen, aber anschließend bin ich nur noch müde. Ich lebe in der Hoffnung, dass dieses "Feuer des Hl. Antonius" (nach der italienischen Bezeichnung) doch nach 6 Monaten langsam aufhört. (Die deutsche Bezeichnung ist weniger anschaulich, man nennt es "Gürtelrose" ).
Die große Freude dieses Jahres ist, dass die "Halle Salomos"schließlich geschlossen werden konnte und benutzbar ist. Es ist ein schöner Raum geworden zum betrachtenden Gebet und zum Lob Gottes.
Einige Pilger haben den Werdegang mitbekommen: Der Schuppen, an der Südseite an das Haus Bethlehem angebaut, war baufällig geworden und das Dach drohte einzustürzen. Es musste etwas geschehen. Als dann aber das ganze angesammelte Gerümpel ausgeräumt und die schöne freie Fläche des Raumes zusammen mit der Natursteinwand der Rückseite des Hauses "in Erscheinung trat", wirkte es auf mich wie eine Einladung, hier einen Gebetsraum entstehen zu lassen,
in dem das Antlitz des Herrn in Stille oder im Hinhören auf das Wort Gottes betrachtet werden kann, das Antlitz Christi, dem man sich aussetzen, auf das man hören, das man in Liebe betrachten muss!
So ist langsam, Stück für Stück, diese "Halle" entstanden, dieses "Portico", wie es im Lateinischen und im Italienischen heißt, wo dieser Ort im Johannesevangelium erwähnt wird (Jo 10,22). "Portico Salomonis" steht auch außen in großen Buchstaben eingemeißelt (oben quer).
Im Kirchweihhymnus heisst es, dass der Meister jeden Stein eigens zubereitet und sorgfältig an den für ihn bestimmten Platz einfügt, so hat auch der Steinmetz des Ortes, Mimmo D’Astolfo, seinen ganzen Eifer angewandt, aus dem Material, das ihm zur Verfügung stand, einen sakralen Raum entstehen zu lassen, von der Westfassade zur Ostfassade, mit sorgfältig bearbeiteten Steinen vom Majellagebirge.
Oft musste ich an diesen Kirchweihhymnus denken. Jetzt kann man dort sitzen und das Antlitz Christi betrachten, bzw. sich von Ihm betrachten lassen. Mögen viele Pilger den
Ort nutzen und von der Güte des Herrn im Herzen bewegt werden!
Das Ostfenster ist vorerst nur provisorisch. Der Druck auf Glas wird vorbereitet. Er stellt aber noch eine gewisse technische Schwierigkeit dar, und ist auch noch eine zusätzliche Ausgabe, für die sich noch einige freiwillige Spender finden müssten, je nachdem wie hoch die Unkosten dafür werden. Ich warte noch auf den Kostenvoranschlag für die Lösung, die uns vorgeschlagen wurde. Der Hausherr wünscht auch noch einige Ikonen, die ich aber wegen der Krankheit bisher nicht in Angriff nehmen konnte. Ich denke an einen hl. Joseph, die Gottesmutter Advokata und an eine große Ikone der Auferstehung nach dem Vorbild des Apsisfreskos in der Chorakirche in Istanbul, nur nicht so breit! Wenn der Herr die Kraft dazu noch gibt! Die Tafeln stehen schon im Atelier und harren ihrer Vollendung entgegen. Wir werden sehen. Vielleicht ist doch im nächsten Sommer alles bereit.
Ich wünsche nun allen Freunden seines Heiligsten Angesichts ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest, Fest der Menschwerdung des Sohnes Gottes! Sein Heiligstes Antlitz hat sich im Schoß der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist gebildet, und in Ihm ist die ganze Heiligste Dreifaltigkeit gegenwärtig und geheimnisvoll sichtbar.
Gottes Schutz und Segen allen für das neue Jahr! Ich danke von Herzen allen, die mir durch ihre Spenden, persönliche Hilfe, Gebet und Ermutigung das Leben an diesem heiligen Ort auch in diesem Jahr ermöglicht haben. Ein herzliches Vergelt’s Gott jedem und jeder einzelnen! Lassen Sie uns im Geist gemeinsam einstimmen in den wunderschönen Hymnus der Weihnachtsvesper, den wir schon manches Mal in der deutschen Vertonung (außerhalb der Weihnachtszeit!) in der Halle Salomos gesungen haben:
"DU LICHT VOM LICHTE!
Du Abglanz des Ewigen Vaters! JESUS CHRISTUS,
Heiland der Welt!"
Christus, Erlöser aller Welt,
des Vaters einzig wahrer Sohn,
vor jedem Anbeginn bist Du
geboren Gott, unsagbar groß!Du bist des Vaters Licht und Glanz,
Du aller Hoffnung einiger Grund:
Erhöre Deiner Diener Flehen,
das zu Dir dringt vom Erdenkreis!Gedenk, der Jungfrau reiner Schoß
Umhüllte Dich mit Fleisch und Blut,
Dich, Urgrund allen Weltenheils,
mit unsrer armen Knechtsgestalt.
Es jauchzen Himmel, Erd und Meer
und alles, was in ihnen ist,dem Vater zu in frohem Dank,
der Dich gesandt zu unserm Heil.
Auch wir, mit Deinem Blut erlöst,
wir singen Dir ein neues Lied,
voll Freude ob des heiligen Tags,
da Du uns neu geboren bist.Lob bringen wir Dir, Christus, dar,
der aus der Jungfrau Du geboren;
Lob auch dem Vater und dem Geist
Von Ewigkeit zu Ewigkeit!"Du Licht vom Lichte,
Du Abglanz des ewigen Vaters: Jesus Christus, Heiland der Welt!"
In Dankbarkeit und herzlicher Liebe
Ihre / Eure
Sr. Blandina Paschalis Schlömer OCSO
Einige Ikonen durften aber doch entstehen im vergangenen Jahr. Ich danke dem Herrn für Seine grosse Güte!
1.Die Ikone für Mons. Gänswein am Omnis terra Sonntag Januar 2021
2.Hl. Joseph (noch ohne Beschriftung hier, für die Basilika am 19. März!)
J
1. Hl. Michael im Kampf mit dem Teufel (Apk. 10, Wunschikone meines kleinen Neffen Johannes)
2. Ein Mandylion (noch “in statu nascendi” hier)
Spendenkonto: Sparda Bank, IBAN: DE 8512096597000 7472765;
BIC: GENODEF1S10
Im Voraus vielen Dank!